Ein Mäusebussard ist ein Vogel. Und zwar zugehörig der Ordnung der Greifvögel.
Der MB hat viele Namen.
Bis zur endgültigen Bezeichnung im Jahre 1758 war ein langer Weg. Zum Glück gab es schon immer freigläubige Denker.
Hippokrates von Kos 460 v. Chr. – 370 v. Chr.
Hippokrates von Kos gilt als der berühmteste Arzt des Altertums. Hippokrates wurde schon zu Lebzeiten hochverehrt. Er gilt als Begründer der Medizin als Wissenschaft
Gaius Plinius 23 - 79
Gaius Plinius Secundus Maior, kurz Plinius der Ältere war ein römischer Gelehrter. Bekanntgeworden ist Plinius vor allem durch sein naturwissenschaftliches Werk Naturalis historia (Naturgeschichte), das als einziges seiner Werke erhalten ist.
Avicenna 980 - 1037
Abū Alī al-Husain ibn Abdullāh ibn Sīnā
Avicenna – war ein persischer Arzt, und Universalgelehrter. Er zählt zu den berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit.
[attachment=1]friedrich2.jpg[/attachment] Friedrich II. mit seinem Falken. Aus seinem Buch De arte venandi cum avibus (Über die Kunst, mit Vögeln zu jagen Friedrich II., auch stupor mundi – das Erstaunen der Welt genannt, war hochgebildet und beherrschte mehrere Sprachen. Er gilt allgemein als ein Wunderwesen unter den deutschen Herrschern.
[attachment=0]linné.jpg[/attachment] Carl von Linné (vor der Erhebung in den Adelsstand Carl Nilsson Linnæus; In der Zoologie werden „LINNAEUS“, „LINNÉ“ und „LINNÆUS“ als Autorennamen verwendet. Er war ein schwedischer Naturwissenschaftler Seine beiden Werke Species Plantarum (1753) und Systema Naturæ (in der zehnten Auflage von 1758) begründeten die bis heute verwendete historische wissenschaftliche Nomenklatur in der Botanik und der Zoologie.
Zur bis heute geltenden und eindeutigen Bestimmung bekam der Mäusebussard von Carl von Linné die Bezeichnung Buteo buteo buteo.....was er mit seinem Werk Systema Naturae 1758 veröffentlichte.
Der erste Name ist der Gattungsname Der zweit Name bestimmt die Art.
Die aus dem Lateinischen und Griechischen abgeleiteten wissenschaftlichen Namen sind deshalb zur eindeutigen Bezeichnung besonders gut geeignet, weil diese heute toten Sprachen sich nicht mehr weiterentwickeln. In den lebenden Sprachen hingegen haben die Arten dutzende Namen. Der wissenschaftliche Name ist auf der ganzen Welt gleich. Jede Art hat einen eigenen zusammengesetzten Namen dessen zweiter Teil die eigentliche Artbezeichnung ist. Der Artenname bildet die unterste Stufe in der Systematik. Die Art ist die wichtigste Einheit im System. Als Grundeinheit umfasst sie die Gesamtheit der Individuen die in allen wesentlichen Merkmalen übereinstimmen. Die Fähigkeit zweier Individuen unter natürlichen Bedingungen fruchtbare Nachkommen zu erzeugen, ist ein zuverlässiges Kennzeichen für ihre Zugehörigkeit
Und wo kommt der MB her ?
Der Besamungszeitpunkt weiblicher Greifvögel wird im erheblichen Umfang von der Legetätigkeit und somit der Entwicklung des Eies im Legedarm bestimmt. Kurz vor Ablage zeigt sich beim weiblichen Bussi der Legebauch. Natürliche Kopulationen erfolgen bei Greifvögeln immer durch Kloakenkontakt. Der weibliche Bussard fordert zur Kopulation auf, beugt sich waagerecht nach vorne, spreizt das Kloakengefieder, legt den Schwanz seitwärts und präsentiert die geöffnete Kloake. In der Balz ist dieses Organ stark vergrößert und das Gewebe stark durchsaftet. Die innenliegende Schleimhaut wird dabei leicht ausgestülpt um das Sperma des männlichen Bussards aufzunehmen
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Nachdem das Sperma vom Partner deponiert ist, wird noch während der Kopulation die Schleimhaut mit saugähnlichen Bewegungen wieder eingestülpt und die Spermaflüssigkeit in den Eileiter transportiert.Die Kopulation kann bis zu 15 sec. dauern und findet nur in Absolut ungestörter Umgebung statt. Der Kopulationszeitpunkt liegt zwischen Mitte Februar bis Mitte April. Wie bei jeder Art, so stellt auch beim Bussard das Brutgeschäft eine Anpassung an das günstige Nahrungsangebot für den Nachwuchs dar.
Josefine & Little Jo secondo
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Ein Bussardgelege enthält normalerweise 2 bis 4 Eier mit einem Durchschnittsgewicht von 60 gramm je Ei. Die Eizahl je Gelege ist Abhängig vom Nahrungsangebot. Der Bebrütungsbeginn richtet sich nach Anzahl der Eier sowie nach dem Nahrungsangebot. Nach Brutbeginn sind Bussarde sehr heimlich und still. Man kann sie nur noch ab und zu hören oder sehen. Beide Elternpaare brüten und machen nur wenige Pausen um die Eier zu wenden, zu jagen, zu atzen oder Gefiederpflege zu betreiben. In der Regel brütet aber das Weibchen und wird vom Männchen versorgt. Die Brutdauer beträgt ca. 33 Tage. Mindestens aber 32 Tage und nicht länger als 35 Tage. Drei Tage vor dem Schlüpfen kann man das Piepsen der Küken hören. Die Schlupfdauer dauert vom ersten anpieksen der Schale bis zum entgültigen verlassen der Schale 2 Tage. Ab dem Augenblick wo die Küken zu hören sind fangen die Eltern an ein Nahrungsdepot anzulegen.
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Ein Bussardküken wiegt im Mittel 45 gramm. Das erste Dunenkleid ist weitstrahlig reinweiß bis braungrau. Das zweite Dunenkleid ist kurzwollig weiß bis grau. Die Wachshäute sind noch rosagelblich.
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Da bin ich in meinem ersten (weitstrahligen weißlich mit bräunlichgrauem Anflug) Dunenkleid. Ich bin nun ein Nestling. Mein Gewicht beträgt 45 gramm. Die Wachshaut ist noch rosagelblich, wird aber später gelb. Ab jetzt nehme ich täglich ca.25 – bis 50 gramm zu. Somit erreiche ich in den ersten drei Lebenswochen schon über ¾ meines entgültigen Gewichtes. Leider habe ich nur ein Schwesterchen da ein Ei nicht befruchtet war. Ihr Name ist Josefine. Josefine wiegt etwas mehr als ich. Ab dem 4. Tag kann ich mich schon putzen. Mit 8 Tagen bin ich horstrein und kann vom Horstrand runterschmelzen. Am 11. Tag fällt mein Eizahn ab. Mit 12 Tagen kann ich schon kirschgroße Stücke in einem atzen, mit Mäusen tue ich mich aber noch schwer.
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Das zweite Dunenkleid ist kurzwollig grau bis weiß und entsteht nach der ersten Woche. Meine Mutter ist in ständiger Sorge und hudert Josefine und mich bis zum 15. Tag. Durch mein ständiges picken löse ich bei meiner Mutter den Fütterungstrieb aus. Mein Vater bringt die Beute, übergibt sie an meine Mutter die uns Kleinen dann mit schnabelgerechten Stücken atzt. Ab der dritten Woche legt meine Mutter die Atzung auf den Horstrand und ich muß zusehen wie ich damit klar komme. Mit 25 Tagen fange ich mit meinen ersten Flugübungen an. Mit 45 Tagen traue ich mich meine ersten Sprünge vom Horstrand zu den Nachbarbäumen und ich bin jetzt ein Ästling. Mein Erstgefieder ist bald ausgewachsen, ich bin dann trocken.
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Ich bin jetzt sehr unruhig und voller Energie, mein Jugendkleid ist trocken und meine ersten Flugübungen waren erfolgreich. Meine Nahrung bekomme ich immer noch gebracht, aber ich kann schon alles alleine zerkleinern und aufatzen. Die Vielfalt an Nahrung ist enorm. Dazu später in einem extra Kapitel über Ernährung mehr. Jeden Tag mache ich nun Flugübungen und kann es nicht erwarten in die Höhen zu entfliegen. Bald ist es soweit.
Fliegen kann ich schon fast wie die Großen, war gar nicht so schwer. Mit dem jagen sieht das schon ganz anders aus. Ich kenne zwar das Beutespektrum aber meine Jagdversuche waren eher mäßig. Darum fliege ich immer meinen Eltern hinterher und bettel so lange bis sie mir das Futter überlassen. Aber lange geht das nicht mehr. So langsam muss ich mich darauf vorbereiten mich von meinen Eltern zu lösen und mir ein Revier suchen wo ich meine eigene Familie aufbaue. Ich bin in einem Top-Zustand, gut genährt, super Gefieder, und sehr lebenslustig. Jetzt werden meine Flüge immer länger und länger und der Jagderfolg stellt sich auch langsam ein.
[size=200]Ich bin jetzt Erwachsen !
Es ist Mitte August, es wird Zeit das schöne Wetter zu nutzen und etwas durch die Gegend zu Schweimen.
Ab jetzt weiß ich nicht mehr genau was passiert ist, ich lag auf einmal auf einem Feld, neben mir meine tote Schwester, und ich war kurz davor zu sterben. Dann hörte ich auf einmal eine warme Stimme. Zärtlich wurde ich hochgenommen und in ein dunkles Tuch gehüllt. Zum Glück hat der, der mich da mitnimmt keine Handschuhe an, es wird sich noch zeigen dass ich panische Angst vor Handschuhen habe.
Es ist Zeit etwas über einen erwachsenen ( adulten ) Bussard zu lernen.
...siehe andere Themen...
JoButeo
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