nachdem ich mich nun hier erfolgreich angemeldet habe, hätte ich auch schon mal die erste Frage, die mich in den letzten Tagen beschäftigt hat.
Wie verhalte ich mich korrekt, wenn ich einen verletzten Greifvogel finde? So ein Tierchen hat ja nun mal keine kleinen Krallen und ungefährlichen Schnabel. Selbst das Tier zum Tierarzt bringen, finde ich also nicht gerade ungefährlich, ganz im Gegenteil.
das kommt natürlich immer darauf an, wie schwer der Vogel verletzt ist, den du auffindest. Ob er noch "rumhüpft" oder sich kaum noch bewegen kann z. Bsp. Wichtig ist, wenn du dich dem Vogel soweit nähern kannst, dass du ihn aufnehmen könntest, dann lege etwas dunkles über ihn (in der Regel eine Jacke, die hat man ja öfters mal dabei) und greife dann vorsichtig, aber beherzt zu! Nicht zögerlich und rumzucken, wenn du dich entschliesst, dann immer beherzt. Dabei natürlich aufpassen, dass du dich möglichst nicht an den Krallen oder dem Schnabel verletzen kannst. Falls er dich trotzdem erwischen sollte, einfach ruhig bleiben und langsam die Kralle wieder lösen. Das geht am leichtesten für alle Beteiligten. Dann beförderst du den Vogel schnellstmöglich in einen Karton! Dabei nicht hektisch und laut werden, rede ruhig auf den Vogel ein, das überträgt sich. Der Karton sollte stabil und absolut geschlossen sein. Und dann ab zum Tierarzt
Das mit dem Tierarzt ist aber auch so eine Sache. Bei uns am Land sind die meisten Tierärzte auch Jäger und die entscheiden meist vorschnell fürs Töten. Mit einem Wildtier fahr ich da sicher zu keinem. Wir haben aber eine keline Wildtierauffangstation die ist ungefähr 1 Std. Fahrzeit weg, ich würd mich für die entscheiden! Den Tierärzten trau ich in dieser Sache nicht über den Weg!
also hier im Berliner Raum kenne ich keinen Tierarzt der auch Jäger ist. Das ist ja recht altertümlich bei euch. Schade. Unsere Tierärzte sind zwar auch mit Förstern in Verbindung, aber eher nicht mit Jägern. Wenn du in deinem Falle dieses weißt, dann kann ich dein Misstrauen gut verstehen. Sicher tötet nicht jeder Jäger zwangsläufig einen Greifvogel (oder speziell den MB) aber die Gefahr besteht natürlich! Also ist selbstverständlich die Wildtierstation immer ein guter Anlaufpunkt, die arbeiten letztendlich dann auch mit TAs zuammen die sie kennen.
bei einer kleinen auffangstation macht das nur sinn, wenn die sich wirklich mit greifvögeln auskennen. wenn du mal in diese traurige situation kommen solltest gebe ich dir den rat, genau hinzusehen wem du den vogel übergibst. ein greifvogel ist hochspeziell wie viele wildtiere. dazu kommt das spezielle händling,...das können nur greifvogelspezialisten. wer singvögel, igel usw pflegt, kennt sich noch lange nicht mit greifen aus. im zweifel lieber weiter fahren,....wenn der vogel sicher im karton ist wird ihm eine autofahrt nicht massiv schädigen.
Ihr habt schon recht. Ich war bis jetzt noch nicht in dieser Situation, hab bis jetzt leider immer nur tote gefunden, (ohne Ring), aber ich glaube ihr könnt mir vertrauen, ich schau sehr genau wem ich was anvertraue. Diese Wildtierauffangst. hat übrigens gute Kontakte zu unseren Vogelwarten, die sind immer irgendwie vernetzt bei uns. Das mit den Tierärzten ist bei uns am Land leider noch sehr verbreitet dass die auch meist Jäger sind. In den großen Städten ist es nicht mehr so. Wir haben auch nicht so viele die sich auf Kleitiere spezialisiert haben, der Großteil ist für Rinder, Pferde und Schweine zuständig und macht fast nebenbei noch Hunde und Katzen. Weil durch die Bauern das Geld verdient wird!
... Leute ihr habt Vorurteile ... Wisst Ihr dass in Deutschland :
- die Zulassungsvoraussetzung zur Falknerprüfung die bestandene Jägerprüfung ist ? - Greifvögel - also auch der Mäusebussard - zum Wild gehören und damit in die Obhut der Jägerschaft fallen ? - dass Jagd mehr ist als sinnloses Ballern ?
Macht Euch doch lieber erst mal schlau bevor ihr hier halbweisheiten verbreitet.
Btw - wenn ihr einen Bussard findet und mitnehmt, seid Ihr gesetzlich verpflichtet, dieses dem entsprechenden Jagdrevierinhaber (Pächter, Jagdausübungsberechtigter), zu sagen, denn er ist der einzige, der sich Wild in seinem Revier aneignen darf. Sonst ist das rechtlich gesehen Jagdwilderei ... nur mal nebenher ...
also erstmal zur entlastung der tierärzte und jäger: nicht jeder tötet im zweifel vorschnell ein verletztes wildtier, im gegenteil!!!! ich kenne genügend tierärzte, die jäger und falkner sind und zum teil sehr viel für verletzte wildtiere tun und sie auch selber wieder aufpäppeln und auswildern. dass es auch schwarze schafe gibt ist mir schon klar. bloß kann ein tierarzt den zustand eines verletzten bussards (in aller regel) doch sachlicher einschätzen als ein laie. und wenn ein verletztes wildtier von einem laien eingefangen werden kann ist es normalerweise schon in einem sehr schlechten zustand (z.b. offene oder falsch zusammengewachsene brüche,....) und dann ist die euthanasie leider oft die einzige sinnvolle lösung um das leiden nicht unnötig zu verlängern. aber zum thema: wenn du einen greifvogel einfängst, dann wie oben bereits beschrieben, vorsichtig mit einer decke oder jacke zudecken, dann beine (ständer) und flügel greifen und dann in einen pappkarton, der weder zu groß noch zu klein sein darf. am besten geht das zu zweit. wichtig ist beim pappkarton, dass man keine "einstreu" wie sägespäne, stroh oder ähnliches rein macht, denn den staub kann der vogel einatmen und daran sogar eingehen. natürlich sollen "luftlöcher" im karton sein, aber nicht so groß, dass der vogel körperteile durch stecken kann. aus pappe soll die transportbox deswegen sein, weil sie damit auch die ausscheidungen aufsaugt und so in der kiste relativ wenig "mief" entsteht. auch ist der untergrund dann nicht so rutschig. von der größe her muss der vogel natürlich rein passen, die kiste darf aber nicht so groß sein, dass er die flügel ausbreiten kann oder darin herum rutscht, sonst kann er sich verletzen.
es geht um das Händling beim auffinden eines verletzten MBs... Dies passiert den unterschiedlichsten Leuten, dass sie einen zuckenden halbtoten MB unerwartet finden. Diese werden jetzt vermutlich nicht erstmal den Falknerschein machen wollen, um den Vogel retten zu dürfen Deswegen ist es schon wichtig wie man sich verhalten sollte, und natürlich steht die Rettung des Vogels an 1. Stelle! Also das richtige aufnehmen und transportieren, dann gehört er in Fachhände gebracht.